Familienrat stärkt alle Beteiligten

Im Familienrat (FR) stehen die Interessen des Kindes im Mittelpunkt. In der Vorbereitung wird die neutrale Koordination dafür sorgen, dass Kinder/Jugendliche vertraute, von ihnen selbst benannte Fürsprecher*innen an ihrer Seite haben, die dafür sorgen, dass es gehört wird und möglicherweise auch "Unsagbares" aussprechen.
Gleichzeitig werden aber auch andere "schwache Interessen" gestärkt (z.B. von Eltern), im FR geht es immer darum, nach vorne zu schauen und Lösungen zu finden, nicht darum Schuld zu verteilen.
In der "Family-only-Phase" entstehen oft Gemeinschaft und Veränderungsprozesse, die Sozialarbeiter*innen niemals bewirken könnten. Die "Magie" des Familienrats ist schwer zu belegen, aber hoch wirksam.
Vielleicht ist es die Angst vor dem Magischen, die Sozialarbeiter*innen und Wissenschaftler*innen davon abhält, den FR als "selbstverständliches" und sehr hilfreiches Instrument der Hilfeplanung zu verstehen und anzuwenden und so die Jugendhilfe besser zu machen. Schade!

Kommentare

Gleichzeitig gibt es - ganz jenseits allem Magischem - auch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu entsprechenden Arbeitserfahrungen aus einer bundesweit angelegten Langzeitstudie (siehe Früchtel/Roth 2017 S.203 ff.).
Diese beschreibt unter anderem, dass das Verfahren Einvernehmlichkeit im Hinblick auf vereinbarte Hilfemaßnahmen maßgeblich stärkt und dabei partizipativ wie auch tendenziell inkludierend wirkt.